
Was am 5.August um 12:43 Uhr mit einem Whatsapp von Generalsekretär Gerold Rachlinger an Damen Nationalteam Trainer Thom Nievergelt begann – „Sinagpur hat für die U19 WM abgesagt, sollen wir fragen, ob wir als Ersatzteam kommen dürfen?“ – endete am Sonntag, den 4.September, knapp vor 14:00 Uhr am Wiener Hauptbahnhof.
Die ursprünglich in Neuseeland geplante WM wurde nach Polen verlegt. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings die Frist für die Nennung schon vergangen. „Nach Neuseeland mit 25 Leuten fliegen, kann sich der ÖFBV nicht leisten, das sind nun mal die Fakten“, erklärt Gerold Rachlinger, „Für Polen hätten wir uns sicher gemeldet.“
„Nach der ersten Idee musste alles sehr schnell gehen: wir haben ein Team, einen Betreuer, den Transport sowie Hotel und Essen und sämtliche Unterlagen wie Fotos und Anti Doping Zertifikate innerhalb von 48 Stunden zusammengestellt“, so Thom Nievergelt. „Ich glaube, es gibt wenige Nationen, die das geschafft hätten. Dafür gab es beim Technical Meeting in Katowice sogar Applaus für unsere Managerin und Kapitänin“, erzählt der Nationalteam Trainer. „Mit 2-3 Lehrgängen im Sommer hätten wir auch Dänemark, Italien und Neuseeland hinter uns lassen können, zum Rest der Welt fehlt es ehrlicherweise in allen Bereichen. Das lernt man aber nicht mit einem Training in der Woche und mit einer Sommerpause von April bis September.“
Nach den zu erwarteten Niederlagen gegen Dänemark und Lettland gelang den U19 Damen dann gegen Australien auch der erhoffte Sieg. Am letzten Tag setzte es jedoch eine bittere Niederlage gegen Italien.
„Wir dürfen jetzt aber nicht glauben, dass im Damennachwuchs alles in Ordnung sei, nur weil wir jetzt 14. geworden sind. In Wirklichkeit haben wir eine riesige Lücke, die wir in den nächsten 3-4 Jahren schließen müssen, um dauerhaft neue Spielerinnen ins Damen Nationalteam integrieren zu können. Hier wird leider nur in ganz wenigen Vereinen ernsthaft gearbeitet“, so Rachlinger „Es fehlt nicht nur am Willen der Vereine, sondern auch an der Bereitschaft von älteren Spielerinnen, eine Ausbildung zu machen und in den Vereinen mitzuarbeiten.“
Die Floorballjuniorinnen haben in jedem Fall einen beherzten Auftritt hingelegt, für viele war es ihr erster Auftritt bei einem Großevent. Ob für die WM 2024 in Lahti genannt wird, steht allerdings noch in den Sternen.