
Bericht zu den Urteilen des Strafsenates – Finalserie der Österreichischen Bundesliga 2025
Im Rahmen der Finalspiele der Österreichischen Bundesliga zwischen dem Wiener Floorball Verein und VSV Unihockey im Mai 2025 hat der Strafsenat des Österreichischen Floorballverbandes (ÖFBV) nach eingehender Prüfung mehrere disziplinarische Entscheidungen getroffen. Grundlage dafür bildeten die offiziellen Berichte des Observers, die Stellungnahmen der beteiligten Vereine sowie der betroffenen Personen.
1. Aufforderung an VSV Unihockey – Diskriminierende Äußerungen
Spiel: Finale 4 – 18.05.2025
Sachverhalt:
Im Zuge des Spiels sollen Spieler von VSV Unihockey von der Ersatzbank aus lautstark diskriminierende Begriffe wie „H+ren“ und „Jug+s“ in unbestimmte Richtung gerufen haben. Vom Betreuerstab wurde dies mit einem hörbaren „Hey, ruhig jetzt“ kommentiert. Eine gegenteilige Stellungnahme des Vereins ging beim Verband nicht ein.
Entscheidung:
Der Strafsenat erkennt darin einen Verstoß gegen den Code of Conduct und spricht gegenüber VSV Unihockey die verbindliche Aufforderung aus, geeignete und nachhaltige Maßnahmen zur Vermeidung rassistischer und sexistischer Diskriminierung zu setzen.
2. Sanktionen gegen Betreuer Hannes Pühringer (VSV Unihockey)
Spiele: Finale 3 (17.05.2025) und Finale 4 (18.05.2025)
Sachverhalt:
Betreuer Hannes Pühringer wurde für wiederholtes unsportliches Verhalten gegenüber Spieloffiziellen und insbesondere für sein unangemessenes Auftreten gegenüber dem Schiedsrichter-Observer belangt.
Strafmaß:
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Sperre für 8 Bewerbsspiele, davon 3 Spiele auf ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt
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Geldstrafe in Höhe von € 300,–, ebenfalls auf ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt
Zusätzliche Maßnahme:
Aufgrund seines Verhaltens gegenüber einem offiziellen Vertreter des ÖFBV wurde entschieden, die Schiedsrichter-Lizenz von Hannes Pühringer mit sofortiger Wirkung ruhend zu stellen.
Die Lizenz verliert ihre Gültigkeit bis auf Weiteres. Eine Reaktivierung kann nur auf Antrag und nach positiver Prüfung durch die zuständigen Gremien erfolgen.
Der ÖFBV stellt klar, dass respektloses oder aggressives Verhalten gegenüber Kolleg:innen im Verbandsauftrag nicht toleriert wird und als schwerer Verstoß gegen die Werte und Standards des Verbandes gewertet wird.
3. Sperre gegen Jakub Kyr (Wiener Floorball Verein)
Spiele: Finale 2 (11.05.2025) und Finale 4 (18.05.2025)
Sachverhalt:
Nach dem Abpfiff von Spiel 2 kam es durch Jakub Kyr zu mehrfachen schwerwiegenden verbalen Entgleisungen gegenüber gegnerischen Spielern bei und nach der Verabschiedung nach dem Spiel 3. Diese Aussagen wurden durch Offizielle sowie durch Berichte bestätigt.
Wörtliche Zitate:
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„F+ck you, motherfuckers!“
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„I fu+ck you!“
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„You get f+cked!“
Strafmaß:
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Sperre für 7 Bewerbsspiele, davon 3 Spiele auf ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt
Wertung:
Diese Aussagen stellen einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Grundsätze von Fairplay und Respekt dar und sind mit der Vorbildwirkung eines Spielers im österreichischen Floorball unvereinbar.
Fazit
Mit diesen Urteilen bekräftigt der ÖFBV sein entschlossenes Vorgehen gegen jede Form von respektlosem, diskriminierendem oder unsportlichem Verhalten. Der Verband verpflichtet sich zur Wahrung eines wertschätzenden, integrativen und sicheren Umfelds für alle Sportler:innen, Funktionär:innen und Zuschauer:innen.
Alle Mitglieder des Verbandes – insbesondere Vereine, Trainer:innen, Betreuer:innen und Spieler:innen – sind aufgerufen, aktiv zur Einhaltung der Verhaltensrichtlinien beizutragen.
Der ÖFBV bietet hierzu auch weiterhin gezielte Schulungen und Informationsangebote zu Fairplay, Gewaltprävention und dem Code of Conduct an.