IFF stellt neues internationales Floorball-Wettbewerbssystem vor

IFF stellt neues internationales Floorball-Wettbewerbssystem vor

ÖFBV beobachtet Änderungen mit Sorge und kündigt interne Diskussionen an

Am 21. Oktober 2025 präsentierte die International Floorball Federation (IFF) im Rahmen eines Online-Meetings tiefgreifende Änderungen im internationalen Wettbewerbs- und Veranstaltungssystem. Ziel der IFF ist es, den globalen Floorball-Kalender zu modernisieren, die Anzahl an Großereignissen zu optimieren und neue Chancen für aufstrebende Nationen zu schaffen.

Über 160 Vertreterinnen und Vertreter aus 40 Ländern nahmen an der Sitzung teil. IFF-Präsident Filip Šuman sprach von einem „wichtigen Jahr für die internationale Entwicklung des Floorballs“ und stellte klar, dass das bestehende System nach mehr als 15 Jahren nicht mehr zeitgemäß sei.


🔁 Neue Struktur ab 2028: Sieben Hauptevents im Vierjahreszyklus

Kern der Reform ist ein völlig neues 7-Ereignisse-System, das künftig für Männer und Frauen gleichermaßen gilt.
Die Struktur sieht folgende Ebenen vor:

  1. Kontinentalmeisterschaften (European, AOFC, Americas, Africa Championships)

  2. World Trophy – ein internationales Event für jene Nationen, die sich nicht direkt für die WM qualifizieren

  3. Weltmeisterschaft (World Championships) – künftig nur noch alle vier Jahre

Die Kontinentalmeisterschaften sollen künftig den Status „echter Titelbewerbe“ erhalten – kein bloßes Qualifikationsturnier mehr. Damit will die IFF die Attraktivität für Verbände, Medien und Sponsoren erhöhen.


📅 Änderungen im internationalen Kalender

Bereits ab 2026 treten Anpassungen der Spiel- und Lehrgangszeiträume in Kraft:

  • Der bisherige April-Termin entfällt, neu ist das 4. Mai-Wochenende.

  • Die U19-Weltmeisterschaft wird ab 2027 fix am 3. Februar-Wochenende ausgetragen.

  • Qualifikationsturniere der Erwachsenen werden künftig am 2. November-Wochenende gespielt.

Ab 2028 folgt der endgültige Wechsel auf den vierjährigen WM-Rhythmus – bei den Damen ein Jahr früher als bei den Herren.


⚠️ Auswirkungen auf kleinere Nationen

Beim Österreichischen Floorball Verband (ÖFBV) werden die geplanten Änderungen derzeit intensiv analysiert.
„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir die konkreten Auswirkungen auf den österreichischen Floorball noch nicht abschätzen“, heißt es aus der Geschäftsstelle.

Kritisch gesehen wird insbesondere der Umstand, dass Teams, die in der neuen European Challenge scheitern, vier Jahre lang kein offizielles IFF-Bewerbsspiel mehr bestreiten können.
Das würde die sportliche Weiterentwicklung massiv bremsen und den Aufbau junger Nationalmannschaften erschweren.

„Vermutlich hat man hier – wie so oft – vor allem an die großen Nationen gedacht“, merkt Generalsekretär Gerold Rachlinger an.

Auch die geplante World Trophy außerhalb Europas bewertet der ÖFBV als schwer realisierbar:
„Aus heutiger Sicht wäre eine Teilnahme für Österreich aufgrund der hohen Reisekosten und der logistischen Anforderungen kaum umsetzbar“, so Rachlinger weiter.


🗣️ Nächste Schritte

Der ÖFBV wird die neuen Strukturen in den kommenden Wochen mit seinen nationalen Gremien, Vereinen und Trainerinnen und Trainern besprechen.
Eine abschließende Positionierung erfolgt nach Vorlage der endgültigen IFF-Regularien, die voraussichtlich bei der WM Ende 2025 vorgestellt werden.

Eines ist jedoch klar:
Der ÖFBV wird sich weiterhin aktiv in die internationalen Diskussionen einbringen, um sicherzustellen, dass auch kleinere und wachsende Nationen im globalen Floorball-System faire Chancen erhalten.

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