
Im Rahmen eines internationalen Austauschs trafen sich Vertreter:innen aus verschiedenen Sportarten – darunter Fußball, Volleyball, Handball und Floorball – um über ein zentrales Thema zu sprechen:
Wie kann Sport für die Generation Z attraktiv bleiben?
Der Österreichische Floorball Verband wurde dabei durch General Sekretär Gerold Rachlinger vertreten.
Die Diskussion basierte auf einem fundierten Whitepaper mit dem Titel „GEN Z & SPORT – What They Expect And How to Deliver It“, das aktuelle Studien, praktische Fallbeispiele und strategische Empfehlungen vereint. Ziel war es, ein gemeinsames Verständnis dafür zu entwickeln, wie Sportverbände und Vereine ihre Angebote anpassen müssen, um junge Menschen nicht nur zu erreichen, sondern langfristig zu binden.
🎯 Warum wir uns auf Gen Z fokussieren müssen
Die sogenannte Generation Z (Geburtsjahrgänge ca. 1997–2012) ist die erste vollständig digital sozialisierte Generation. Sie ist es gewohnt, Inhalte in Echtzeit zu konsumieren, zu teilen und zu bewerten – und zwar mobil, visuell und interaktiv.
Doch laut aktuellen Studien (u. a. Morning Consult, IBM, Deloitte):
-
liegt das generelle Sportinteresse von Gen Z um bis zu 20 % unter dem von Millennials,
-
geben nur 18 % an, im letzten Jahr ein Live-Sportevent besucht zu haben,
-
bevorzugen 74 % digitalen Zugang zu Sportinhalten über TikTok, Instagram oder YouTube Shorts,
-
und über 70 % erwarten Personalisierung und emotionale Relevanz in der Kommunikation.
Klar ist: Diese Generation liebt Bewegung, Emotionen und Gemeinschaft – aber nicht um jeden Preis. Der klassische Sportbetrieb wirkt auf sie oft veraltet, unnahbar oder schlichtweg langweilig.
💡 Was Gen Z wirklich vom Sport erwartet
Das Whitepaper definiert fünf zentrale Werte, die Verbände ernst nehmen müssen:
-
Gemeinschaft & Zugehörigkeit:
Sport wird dann attraktiv, wenn man Teil von etwas Größerem ist – sei es ein Team, ein Fanclub oder eine Online-Community. -
Interaktivität & Beteiligung:
Nur zuschauen reicht nicht. Gen Z will mitreden, voten, spielen und Einfluss nehmen – z. B. durch Challenges, Live-Umfragen oder Gamification-Elemente. -
Werte & Haltung:
Gen Z unterstützt Marken und Organisationen, die sich klar zu Themen wie Diversität, Nachhaltigkeit und Mental Health bekennen. -
Authentizität & Transparenz:
Junge Menschen haben ein feines Gespür für Marketingfloskeln. Sie wollen echte Geschichten, Einblicke hinter die Kulissen und ungeschminkte Emotionen. -
Mentale Gesundheit & Wohlbefinden:
Der Leistungsdruck im Sport schreckt viele ab. Angebote, die Spaß, Ausgleich und soziale Sicherheit betonen, punkten.
🧩 Die fünf häufigsten Fehler von Sportorganisationen
Das Whitepaper zeigt auch auf, wo viele Sportverbände aktuell noch scheitern:
-
Nur auf Social Media zu setzen
→ Ohne eigene Plattform (App, Fanportal) verlieren Vereine den direkten Kontakt zur Zielgruppe und wichtige Daten zur Fanbindung. -
Zuschauer nicht aktiv einbinden
→ Passive Formate verlieren schnell an Reiz. Emotionale Erlebnisse und digitale Interaktionen (z. B. MVP-Voting, Mini-Games) fehlen oft. -
Alle mit der gleichen Botschaft ansprechen
→ Gen Z erwartet Inhalte, die zu ihren persönlichen Interessen passen. Ohne Segmentierung und Personalisierung ist Kommunikation wirkungslos. -
Apps ohne Mehrwert
→ Ein Spielplan reicht nicht. Es braucht Anreize wie Punkte, Abzeichen, Leaderboards, Belohnungen – wie aus der Gaming-Welt bekannt. -
Technologie ohne Strategie verwenden
→ NFTs, Metaverse und Co. wirken nur, wenn sie in ein sinnvolles Nutzungskonzept eingebettet sind. Sonst bleibt’s beim netten Gimmick.
🚀 Was wir als Floorball-Verband tun können
Basierend auf diesen Erkenntnissen, leiten wir für den österreichischen Floorball drei zentrale Handlungsfelder ab:
1. Digitale Erlebnisse schaffen
Wir prüfen aktuell die Möglichkeiten zur Einführung eines mobilen Fan-Hubs, der nicht nur Spielpläne zeigt, sondern:
-
News und Highlights personalisiert ausspielt,
-
durch Mini-Challenges zum Mitmachen einlädt,
-
interaktive Elemente wie Live-Votings oder Quizspiele integriert,
-
und junge Spieler:innen direkt einbindet – z. B. als Content Creators.
2. Community stärken
Floorball lebt von seinem Teamgeist. Künftig wollen wir diesen gezielt nutzen, um:
-
digitale und reale Communities zu verbinden (z. B. durch Mixed-Meisterschaften, regionale Challenges, Fanaktionen),
-
mehr Raum für Storytelling zu schaffen (Spieler:innen im Porträt, Behind-the-Scenes bei Events),
-
und gemeinsam Identität zu stiften – sei es im Nationalteam, beim Verein oder über Social Media.
3. Jugendliche aktiv beteiligen
Im neuen Projekt „RISE 17 – Play Fierce. Grow Fast.“ testen wir gamifizierte Trainings- und Eventformate. Wir lassen junge Menschen mitreden und mitgestalten – auch im Marketing. Ziel ist es, die Perspektive der Zielgruppe aktiv in die Verbandsarbeit zu integrieren.
📣 Fazit
Wer Gen Z gewinnen will, muss ihre Sprache sprechen.
Nicht nur in Worten – sondern in Formaten, Werten und Technologien.
Der Floorball-Sport hat alle Zutaten, um die nächste Generation für sich zu begeistern: Dynamik, Fairness, Emotion und Teamgeist. Jetzt liegt es an uns, das Ganze auch zeitgemäß zu verpacken – ohne dabei unsere Wurzeln zu verlieren.
Wir freuen uns über alle, die diesen Weg mit uns gehen – in den Vereinen, in der Schule, in der Community oder auf dem Spielfeld.
Let’s make Floorball future-proof – gemeinsam mit Gen Z.
Wenn du möchtest, kann ich daraus zusätzlich einen Social-Media-Teaser, einen Newsletterbeitrag, oder eine Präsentationsfolie für Vereinsworkshops erstellen. Sag einfach Bescheid!